„When shall we meet again?“
Das Vienna’s English Theatre (VET) war am 28.11.2023 zu Gast im Theater Kosmos und die 7. Klassen nutzten gleich die Gelegenheit, sich die Blue Tour, die 1606 entstandene Tragödie William Shakespeares „Macbeth“, zu Gemüte zu führen. Der Inhalt der von Clive Duncan behutsam durchgeführten Adaption (nach wie vor im Blankvers!) dürfte wohl allen geläufig sein: Macbeth, ein Soldat im Dienste des schottischen Königs Duncan, beweist sich im Kampfe gegen Feinde, als ihm drei „weird sisters“ begegnen und verschiedene Prophezeiungen aussprechen. Eine davon ist, dass Macbeth „[…] shall be king .“ Zuerst schenkt der loyale Mann dem keine Beachtung, doch dann nimmt das Drama fahrt auf, das Schicksal seinen Lauf, an dessen Ende kein Stein auf dem anderen bleibt. Macbeth wird zum skrupellosen und amoralischen Tyrannen und Mörder, räumt (mithilfe seiner Frau) alle (Freunde wie Feinde) aus dem Weg, die ihm gefährlich werden könnten, und wird König. Der Fall ist naturgemäß tief, denn auch damit hatten die Wahrsagerinnen Recht: „[He] will be killed by a man who was not born of a woman.“ Schließlich wurde Macduff durch einen Kaiserschnitt zur Welt gebracht. Macbeth wird zur Strecke gebracht, das Mitleid des Publikums hält sich dabei in Grenzen.
Das Stück, ein Klassiker, zeigt den Wandel eines treuen und menschlichen Soldaten zu einem brutalen Schlächter und versucht, Erklärungen für dessen fehlgeleiteten Ehrgeiz zu liefern. But who is to blame? Sind es die Wahrsagerinnen? Ist es gar Lady Macbeth? Ist es das Schicksal? Hätte Macbeth anders handeln können? Ja, er hätte! Da helfen seine Gewissensbisse nur bedingt. Obwohl das Stück mehr als 400 Jahre alt ist, hat dieser psychologische Thriller an Aktualität nicht verloren, ganz im Gegenteil, heißt es doch zu Beginn:
„Swap blades for bullets, kings for presidents,
Change courts for boardrooms,
gold and land for oil, Then look around
– the story keeps repeating –
For every powerful man who’s grown rich.
You’ll find the innocents face down in a ditch.
In der Tat gibt es immer noch viel zu viele Menschen, die den Hals nicht voll genug kriegen können oder deren Ziele nur auf Kosten anderer zu verwirklichen sind. Hier noch ein paar wunderschöne Zitate:
- “By the pricking of my thumbs,
Somethin wicked this way comes." - “What’s done cannot be undone.”
- „A little water clears us of this deed.“
- „The Queen, my Lord, is dead.“
- „When our actions do not, our fears do make us traitors.“
- "Out, out, brief candle!
Life’s but a walking shadow, a poor player
That struts and frets his hour upon the stage
And then is heard no more: it is a tale
Told by an idiot, full of sound and fury,
Signifying nothing.”
Ein herzlicher Dank ergeht an Kollegin Matt-Hollersbacher fürs Anmelden sowie an die Kollegen Getzner und Legen für die Begleitung.
https://www.schooltours.at/tour-2023-24-2/blue-tour/ (Offizielle Fotos: siehe dort)
